Das Projektteam der Pfarrei St. Josef und der Grundschule Weisendorf zeigte den Abgeordneten, wie es Kindern in Indien hilft.
München/Weisendorf — Diesen Tag werden die Zubzas aus Weisendorf nicht so schnell vergessen, kamen sie doch mit Politikern hautnah in Kontakt, die sie sonst nur aus Zeitungen und Fernsehen kennen.
Das Projektteam der Pfarrei St. Josef und der Grundschule Weisendorf präsentierte im Bayerischen Landtag sein Hilfsprojekt: „Eine Brücke von Weisendorf nach Indien/Zubza – Hand in Hand mit den Kindern im Nagaland.“ Zwölf Kinder fuhren mit Ernst Klimek, den Lehrkräften Hanne Böhringer, Regina Lehninger und der Tänzerin Anusija Albert nach München.
Begleitet wurde die Gruppe außerdem von Pfarrer Lars Rebhan und Pfarrvikar James Nangachiveettil. Die Landtagsabgeordneten Christa Matschl (CSU) und Jörg Rohde (FDP) zeigten sich stolz, dass sich eine Gruppe aus ihrem Wahlkreis präsentieren durfte. Das ließen sich auch Bürgermeister Alexander Tritthart (CSU) und Verwaltungsleiter Gerhard Meyer nicht entgehen.
„Es war für Weisendorf, die Kinder und für mich als Bürgermeister eine große Ehre, im Maximilianeum das Zubza-Projekt der Grundschule Weisendorf vorstellen zu dürfen“, erzählt Tritthart von dem Tag.
Zahlreiche Abgeordnete besuchten den Infostand und ließen sich von den Kindern, von Ernst Klimek und den Delegationsmitgliedern das Projekt ausführlich erläutern. Auf viel Beifall und Bravo-Rufe stießen der Tempeltanz von Anusija Albert, ein Feuerwerk aus Ausdruckskraft und ein Highlight im Bayerischen Landtag.
Selten wurde Ministerpräsident Horst Seehofer in den letzten Wochen so herzhaft lachend gesehen, als urplötzlich die Schüler Lukas Hartung und Paula Tögel neben ihm im Plenarsaal vor laufenden Fernsehkameras auftauchten und über das Zubza-Projekt berichteten. „Eben nach dem Motto: Kommst du nicht zu uns Zubzas, kommen wir eben zu dir“, erzählt Ernst Klimek voller Begeisterung.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm ließ sich bei der Gelegenheit ausführlich über das neue Schulprojekt „Peducha“ informieren. Der Bau der Schule wird in Eigenleistung durch die dortige Gemeinde mit finanzieller Hilfe aus Weisendorf errichtet. Die Einweihung soll im Oktober 2014 erfolgen, die Pfarrer Rebhan zusammen mit Sponsoren und Weisendorfer Bürgern vornehmen wird. „Das ist ein Vorzeigeobjekt, nicht nur für den Landtag, das ist ein großartiges Projekt“, lobte Stamm. Seit mehr als fünf Jahren nehmen die Zubzas bereits an dem Schulprojekt für das Don-Bosco-Kinderdorf in Indien/Nagaland teil. Die Don-Bosco-Schule in Zubza steht mit den Schülerinnen und Schülern der Weisendorfer Grundschule in einem ständigen Briefkontakt. In all den Jahren konnten in Zubza, mithilfe der Zubzas viele Hilfsprojekte realisiert werden.
Die Zubzas waren im Rahmen des Rückblicks auf den Bürgerkulturpreis 2012 in das Maximilianeum eingeladen. Für den Preis waren im letzten Jahr 125 Bewerbungen eingegangen, darunter auch das Zubza-Projekt aus Weisendorf. Der Bürgerkulturpreis wird seit 2000 vergeben und steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. Auftrag der Auszeichnung ist es, das Ehrenamt zu stärken und die aktive Beteiligung der Bürger zu fördern und zu belohnen.
Unter dem Motto „Weltoffenes Bayern – Bürgerschaftliche Initiativen über Grenzen hinweg“ waren Bürgerinnen und Bürger aus Bayern und anderen Teilen der Welt gesucht, die durch gemeinsame Ziele miteinander verbunden sind, die auf Augenhöhe voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen, zusammen neue Lösungen entwickeln, durch innovative Ideen nachhaltige Veränderungen herbeiführen und damit Brücken innerhalb Bayerns und in die Welt bauen.
Insgesamt präsentierten sich an diesem Plenartag sechs Initiativen, die sich weit über die Grenzen Bayerns hinaus für andere Menschen engagieren.