Das Leben in den abgelegenen Dörfern im bergigen Nagaland ist oft sehr entbehrungsreich und von Armut gekennzeichnet. Deshalb wandern viele Familien in die Städte ab und enden dann in den Slums am Rande der Großstädte. Ebenso kommen viele Familien aus Bangladesch und hoffen, in Dimapur Arbeit zu finden. Ein Trugschluss, die Väter finden meist nur Arbeit als Kehrer, Reiniger, Rikschafahrer oder handeln mit ein paar Dingen am Straßenrand. Nicht selten sammeln auch die Kinder nach Verwertbarem auf den Müllplätzen. Die Eltern schämen sich für ihre Armut und trauen sich trotz Stipendienprogramme, ihre Kinder nicht in die außerhalb des Slums liegenden staatlichen Schulen zu schicken. Die Ängste und Sorgen wurden bei der Konzeption der Boscome-Schulen (auch Bastmattenschulen genannt) berücksichtigt. Der Salesianerpater T.O. Sebastian errichtete im Jahr 2000 die ersten Schulhütten, gebaut aus Bambuspfählen, geflochtenen Bambusmatten und Blechdächer mitten in den Slums, um so die Schwelle zum Schulbesuch möglichst niedrig zu halten. Der Unterricht dauert nur bis 11.00 Uhr. Ein kleiner Imbiss bietet den Eltern einen zusätzlichen Anreiz, die Kinder in die Schule zu schicken und daheim eine Mahlzeit einzusparen. Inzwischen betreibt T.O. Sebastian 8 Boscome-Schulen. Eine davon ist aus Stein erbaut und nur der Besuch dieser Einrichtung wird vom Staat für weitere Schulabschlüsse anerkannt. 500 Kinder werden unterrichtet und seit der Gründung haben 6000 Schüler die Boscome-Schulen durchlaufen. Die Eltern brauchen nur einen symbolischen Wert von ca. 2,- Euro Anmeldegebühr pro Jahr bezahlen und selbst diesen Betrag können manche Familien nicht aufbringen. Wenn Spendengelder vorhanden sind, erweitert Pater T.O.Sebastian die Schulen. So konnten in einem der Slums ein kleines Gebäude errichtet werden, wo die Kinder das Arbeiten am PC erlernen sollen. Ein weiterer Raum wird ausgebaut für das Erlernen des Schneiderhandwerks. Pater T.O. Sebastian muss für den Boden, auf dem diese Häuschen stehen, Mieten von 8,- bis 20,- Euro pro Monat an die Besitzer zahlen, was den Salesianern schon große Sorgen bereitet, denn ebenso muss er für die Schulkleidung, Schulmaterial und den Mittagsimbiss aufkommen. Auch weiß man noch nicht, wie man die Lohnforderungen des Staates für Lehrergehälter fnanzieren soll. Die Boscome-Lehrer erhalten bisher von den Salesianern Don Boscos ca. 50 - 60,- Euro Lohn pro Monat. Der Staat verlangt eine Bezahlung von mindestens 200,- Euro. In den staatlichen Schulen verdienen die Lehrkräfte fast 300,- Euro.
Auch wir unterstützen die Bastmattenschule von Pater T.O. Sebastian.